Geflügelzuchtverein 1950 Herzberg und Umgebung

Araucanas wildfarbig




Araucana

Mit letzter Sicherheit kann es niemand sagen, wo die Araucana ihren Ursprung finden. Es deutet jedoch alles darauf hin, dass sie aus den halbwilden Hühner der Inselbewohner der Südsee und den von verschiedenen Seefahrern eingeführten Mittelmeerhühnern entstanden sind. Erstmals wurde das Erscheinen dieser Hühner 1890 dokumentiert – als halbwild lebende Hühner der amerikanischen Mapuche-Indianer (Araukaner), von denen auch die Namensgebung herrührt. Damals waren sie in West- und Südamerika weit verbreitet, kamen dann nach ihrer Entdeckung auch in den Norden Amerikas. Von hier aus gelangten die Hühner in den Jahren 1900 und 1914 nach Deutschland und wurden im Jahr 1921 sogar auf der Weltgeflügelausstellung in Den Haag vorgestellt. Eine Weiterzucht erfolgte jedoch nicht.

Erst im Jahr 1960, als wieder eine Fuhre Araucana Hühner aus den USA in Deutschland eintraf, widmete man sich der Nachzucht dieser Rasse. Friedrich W. Proebsting gründete zwei Jahre später den ersten Sonderverein für Araucana und setzte sich zusammen mit Züchtern wie Welberts und Voßhenrich nicht nur für die verstärkte Zuchtselektion nach eigenen Standard ein, sondern auch für die Anerkennung der Rasse im BDRG, die daraufhin im Jahr 1965 erfolgte. Seither wurden, trotzt teils erheblicher genetischer Schwierigkeiten, Araucanas in den unterschiedlichsten Farbschlägen gezüchtet.

 

Farben der Araucana Hühner

Obwohl bei den Araucana in Deutschland 13 anerkannte Farbschläge, nur 8 bei der verzwergten Rasse, vorhanden sind, gelten einige Farben nach wie vor als relativ selten. Die Farbreinheit und Zeichnung des Gefieders stellt mit Sicht auf den Rassestandard bei den Araucana jedoch eine untergeordnete Rolle dar, dennoch sollten die einzelnen Merkmale der Farbschläge bei den Hühnern vorhanden sein. Grobe Fehler, wie sie bei vielen anderen Hühnerrassen zu finden sind, wenn die Zeichnung nicht im entsprechenden Standard präsentiert wird, gibt es bei den Araucana nicht. Allerdings ist die Eierschale bei ihnen von besonderer Bedeutung, denn sie sollte türkisfarben (Abstufungen von grün- bis blautürkis möglich) sein, alle anderen Farben gelten als „grober Fehler“.

Oft werden Eier von Araucana Hühnern als „cholesterinfreie“ Eier verkauft, ein überaus verkaufsförderndes Argument, dass jedoch nur bedingt stimmt. Nur wenige Eier der Araucana sind tatsächlich cholesterinfrei. Welche das im Einzelnen sind, kann jedoch nur eine Laboruntersuchung herausfiltern. Alle Araucana Eier über einen Kamm zu scheren und als besonders gesund, da cholesterinfrei, anzupreisen entspricht also nicht der Realität.

 

Körperbau der Araucana Hühner

Viel weniger als die unterschiedlichen Farbschläge spielt bei der Weiterzüchtung der Araucanas die Einhaltung des ursprünglichen Erscheinungsbildes eine Rolle. Die Araucana Hühner sollten mittelgroß und hochgestellt sein, über gute Rundungen verfügen und dabei in allen Teilen abgestimmt proportioniert sein. Bommeln, Quasten und Tuffs, die den Araucanas eine Sonderstellung in der Kopfbefiederung der Haushühner einbringt, sollten ebenfalls in ausgeprägter Form vorhanden sein. Das Gesamtbild des Araucanas sollte also insgesamt dem des Originals möglichst nahe kommen. Auf die schwanzlose Züchtung, wie sie die Original Araucana Hühner aufweisen, wird allerdings verzichtet, da sie zu den so genannten Qualzuchten zählt und damit ohnehin verboten ist. Hahn und Henne unterscheiden sich hinsichtlich ihres Körperbaus kaum. Lediglich die geschlechtsbedingten Unterschiede sind vorhanden und die Körperhaltung der Henne ist etwas waagerechter als beim Hahn.

Temperament und Eignung

Die Araucana Hühner sind ausgesprochen robuste, ruhige Zierhühner. Im Auslauf sind sie lebhaft und fleißige Futtersucher, was auch ihre Haltungsansprüche deutlich herunterschraubt. Durch den stark ausgeprägten Backen- und Kehlbart sollte bei der Fütterung zu klebriges Futter jedoch vermieden werden, da dieses zu Verklebungen und damit verbundenem Federpicken führen kann. Brut und Aufzucht gelingen bei den robusten Araucanern ohne Probleme. Durch die anatomischen Gegebenheiten sollten die Kloakenfedern jedoch ein wenig gestutzt werden, um eine gute Befruchtung durch den Hahn und eine entsprechende Nachzucht zu erreichen. Mit einem Gewicht von 2,5 Kilogramm (Hahn), bzw. 2 Kilogramm (Henne) weist das Araucaner Huhn ein durchschnittliches Gewicht auf und eignet sich durch den guten Fleischansatz durchaus als schmackhaftes Tafelhuhn. Auch die Legeleistung von bis zu 180 Eiern im Jahr kann sich für ein Zierhuhn sehen lassen. Begehrt sind die türkisgrünen Eier, die den Araucanern auch den Beinamen „Grünleger“ beschert haben, ohnehin!

Gewicht Hahn 2,50 kg                  Gewicht Henne 2,00 kg

 

          Nutzungsart Legehuhn                 Schalenfarbe der Eier grün

 

          Legeleistung 1. Jahr 180 Stück    Legeleistung 2. Jahr 180 Stück

 

          Bruteimindestewicht 50 g             Bruttrieb normal

 

Anfängerfreundlich Nein              Winterleger Nein

 

Ringgröße Hahn: 18 / Henne: 16

 

Farbschläge

goldhalsig, schwarz-rot, blau-wildfarbig, blau-goldhalsig, blau-weizenfarbig, silberhalsig, schwarz, blau, blau gesäumt, gesperbert, wildfarbig
 
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